Umstrittenes Erstrunden-Aus

JUDO JCR-Hoffnung Eduard Trippel sieht sich seiner EM-Hoffnungen in Warschau früh beraubt / „Besser organisieren“

WARSCHAU - Die Enttäuschung ist groß. Bereits im ersten Kampf kam für Eduard Trippel das Aus. Bei der Judo-Europameisterschaft im polnischen Warschau schied der 20-jährige Deutsche Meister aus Rüsselsheim vor rund 3000 Zuschauern gegen den Litauer Rokas Nenartavicius in der 90 kg-Klasse vorzeitig aus und konnte bei seinem Debüt auf internationaler Bühne im Männerbereich nicht glänzen.

Dabei wurde seinem Gegner eine Wazaari-Wertung zuerkannt, die der junge Bundesligakämpfer nicht nachvollziehen konnte: „Die Wertung war aus meiner Sicht falsch.“ Auch sein langjähriger Trainer, JCR-Coach Andreas Esper, eigens am Samstag nach Warschau gereist, sah das so: „Eduard hat einen Ansatz des Litauers gekontert. Die Wertung hätte ihm zugesprochen werden müssen.“ Doch auch das energische Reklamieren von Bundestrainer Richard Trautmann brachte die Schiedsrichter nicht von ihrem Urteil ab.

„Ich bin sehr enttäuscht, weil ich den Kampf hätte gewinnen müssen“, gab Trippel geknickt zu Protokoll. „Ich war einfach zu nervös – auch an den vorherigen Tagen. Deshalb konnte ich nicht meine ganze Leistung zeigen.“ Ansonsten hätte der deutsche Hoffnungsträger, als einziger U21-Kämpfer der Jüngste im DJB-Team, wohl weit kommen können: „Der SerbeAleksandar Kukolj, den ich beim Grand Prix in Düsselsdorf geschlagen habe, ist Europameister geworden“, merkte Trippel an.

„Es ist nicht so gelaufen, wie wir uns das gewünscht hatten“, bedauerte Esper. „Von der Auslosung her wäre das machbar gewesen. Eduard hat auch einen sehr guten Kampf abgeliefert.“ Doch in der direkten Wettkampfvorbereitung müsse man sich künftig „besser organisieren“. Beim Teamwettbewerb präsentierte sich Trippel am gestrigen Sonntag jedenfalls „viel besser“, wie das große Talent befand. „Weil ich einfach lockerer kämpfen konnte.“

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